Fonds aufgestockt: 25 Millionen Euro zusätzlich für Innenstädte

Die Corona-Pandemie hat den Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen schwer getroffen. Im Jahr 2020 hat das Land NRW daher einen Innenstadtfonds ins Leben gerufen – wir berichteten. Mit dem Geld sollen Kommunen die Möglichkeit bekommen, auf unterschiedlichste Weise der Verödung ihrer Innenstädte entgegenzuwirken. Jetzt stockt die Landesregierung die Mittel nochmal auf.

Düsseldorf. Das Land Nordrhein-Westfalen stockt seinen Innenstadtfonds um 25 Millionen Euro auf. Das hat NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) gestern (20. Januar 2022) in Düsseldorf bekannt gegeben. Der Fonds soll helfen, die Verödung von Innenstädten zu bekämpfen. Mit der Erhöhung sind nunmehr rund 94 Millionen Euro im Fördertopf, die Mittel sollen bis Ende 2023 ausgeschüttet werden.

Das Programm war im März 2020 unter dem Eindruck des ersten Lockdowns der Corona-Pandemie gestartet worden. Bislang sind bereits 20,7 Millionen Euro an die Kommunen geflossen. Besonders viel Geld erhielten dabei Städte im Ruhrgebiet. Der größte Einzelbetrag in Höhe von knapp zwei Millionen Euro floss nach Bochum. Auch Essen bekam mit etwa einer Million Euro bereits eine große Finanzspritze aus dem Innenstadtfonds des Landes NRW.

Auch Bemühungen zur Digitalisierung werden gefördert

Die Kommunen können von dem Geld Mieten für Ladenlokale übernehmen, leerstehende Lokale so umbauen, dass sie wieder einen Mieter finden können oder auch Bäume pflanzen, um die Attraktivität der Stadtzentren zu erhöhen. Auch zusätzliches Personal zur Bewältigung der Herausforderungen in der Innenstadtgestaltung sowie ein „Zukunftsmanagement Innenstadt“ lassen sich aus den Fördermitteln finanzieren.

Ergänzend dazu stellt das Wirtschafts- und Digitalministerium von Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (FDP) zehn Millionen Euro bereit, um die Sachkosten für Digitalisierungsmaßnahmen in Handel und Gastronomie zu bezuschussen. So will das Land Einzelhändlern und Gastronomen dabei helfen, sich digitale Vertriebskanäle zu erschließen, um beim Online-Boom des Handels mitmischen zu können. Dabei helfen seit 2019 auch vom Land beschäftigte Digital-Coaches.

Jeder zweite Einzelhändler sieht derzeit schlechte Geschäftslage

Dem Handel in NRW geht es nicht gut. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW, Peter Achten, sprach gegenüber der WAZ von „beängstigenden Zahlen“. Demnach habe die Einführung der 2G-Regelung Ende November 2021 einen Kundenrückgang von 30 bis 35 Prozent zur Folge gehabt. Laut statistischem Landesamt IT.NRW gab es im November 2021 inflationsbereinigt einen Umsatzrückgang um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Von Januar bis November 2021 lag der Umsatzrückgang bei 1,7 Prozent.

„Wir begrüßen die Aufstockung der Mittel für den Innenstadtfonds“, sagte Tobias Hundeshagen, Geschäftsführer von Haus & Grund Aachen. „Als Partner in der <link https: www.hausundgrund-aachen.de aktuelles einzelansicht-aktuelles handel-im-wandel-nrw-startet-innenstadtoffensive-1813 _blank external-link-new-window external link in new>Innenstadtoffensive des Landes setzen wir uns schon lange dafür ein, dass die Verödung unserer Stadtzentren verhindert werden kann.“ Die Folgen einer solchen Verödung können die vielen privaten Kleinvermieter hart treffen, die Geschäftslokale in den Innenstädten anbieten und sich heutzutage vielfach schwer tun, neue Mieter zu finden, wenn Geschäfte aufgeben.

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