Kaufpreise für Wohnimmobilien deutlich gesunken

Seit 12 Jahren kannten die Preise für Wohnimmobilien nur eine Richtung: Nach oben. Doch inzwischen ist diese Entwicklung gekippt, die Preise sinken – und das mit zunehmender Geschwindigkeit, wie die neuesten Zahlen der amtlichen Statistik jetzt belegen. Natürlich gibt es bei diesem Preisverfall regionale Unterschiede – doch die fallen überraschend gering aus.

Wiesbaden. Wohnimmobilien sind in Deutschland im ersten Quartal des laufenden Jahres deutlich günstiger geworden. Laut dem amtlichen Häuserpreisindex sanken die Preise im Schnitt um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das ist der stärkste Preisrückgang seit dem Jahr 2000 – weiter reicht diese Zahlenreihe der amtlichen Statistik nicht zurück. Das hat das Statistische Bundesamt heute (23. Juni 2023) mitgeteilt.

Auch verglichen mit dem letzten Quartal des Jahres 2022 zeigt sich ein deutlicher Preisrückgang von 3,1 Prozent. Dabei fallen die Immobilienpreise regional betrachtet auf breiter Front. Allerdings geben die Preise in den Städten stärker nach als auf dem Land. Die höchsten Preisrückgänge hatten die sieben größten Metropolen der Bundesrepublik zu verzeichnen – also Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt, Köln und Düsseldorf.

Auch auf dem Land sinken die Immobilienpreise kräftig

Ein Einfamilienhaus oder ein Zweifamilienhaus war in diesen Großstädten im ersten Quartal 2023 im Schnitt um 10,4 Prozent preiswerter als im Vorjahreszeitraum, eine Eigentumswohnung kostete 6,4 Prozent weniger. Die anderen kreisfreien Großstädte der Republik kommen auf einen etwas kleineren Preisverfall: 9,7 Prozent für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie 5,7 Prozent für Eigentumswohnungen.

Deutlich weniger sanken die Preise in dünn besiedelten ländlichen Kreisen: Ein- und Zweifamilienhäuser verbilligten sich hier um 7,8 Prozent und Eigentumswohnungen um 5,3 Prozent. Das sind allerdings für sich betrachtet auch noch hohe Werte. Das Statistische Bundesamt sieht den Grund für die sinkenden Preise in einer gesunkenen Nachfrage infolge gestiegener Finanzierungskosten und der anhaltend hohen Inflation.

So ist ein langfristiger Trend inzwischen eindeutig gekippt. Seit dem 1. Quartal 2011 waren die Preise für Wohnimmobilien unaufhaltsam gestiegen – den stärksten Anstieg gab es im 3. Quartal 2021 mit 12,8 Prozent. Seitdem stiegen die Preise langsamer, aber noch im 3. Quartal 2022 verteuerten sich Wohnimmobilien im Schnitt um 4,3 Prozent. Im 4. Quartal sanken die Preise dann erstmals um 3,4 Prozent. Dieser Trend hat sich nun weiter verfestigt und beschleunigt.

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