Aachen/Alsdorf/Städteregion Aachen. Vor der Erfindung des Kühlschranks waren Keller vor allem eins: Räumlichkeiten, um verderbliche Lebensmittel kühl zu lagern. Im Laufe der Zeit kamen weitere Nutzungsmöglichkeiten hinzu – die zusätzliche Fläche, die Keller bieten, schätzen viele Eigentümer aber bis heute. Ob es sich um selten genutzte Gegenstände, saisonale Dekorationen oder Sportausrüstung handelt – im Keller findet alles seinen Platz. Das ist vor allem dann praktisch, wenn die Wohnfläche des Hauses ansonsten eher gering ist.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit, den Keller als Hobbyraum oder Werkstatt zu nutzen. Auch für Fitnessbegeisterte kann der Keller als privater Trainingsraum dienen, ohne dass man dafür wertvollen Wohnraum opfern muss. In der heutigen Zeit, in der das Homeoffice immer mehr an Bedeutung gewinnt, kann der Keller auch als Büro genutzt werden, das eine ungestörte und ablenkungsfreie Arbeitsumgebung bietet.
Herausforderungen beim Kellerbau
Pluspunkte bringen Keller also auch heute noch mehr als genug mit. Doch trotz der vielen Vorteile sind die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Kellerbau nicht zu unterschätzen. Es ist daher absolut ratsam, sich vorab Gedanken über die mögliche Nutzung des Kellers zu machen: Soll er nur als Stauraum dienen oder auch als Wohnfläche genutzt werden? Entsprechend sollte die Ausstattung wie die Installation von Heizungen und Elektrik sowie die Belichtung und Belüftung geplant und angepasst werden. Für Wohnräume ist eine ausreichende Dämmung wichtig, um Energieverluste zu vermeiden und ein angenehmes Raumklima zu schaffen.
Denn da Keller in der Regel unterhalb der Erdoberfläche liegen, sind sie besonders anfällig für eindringende Feuchtigkeit und damit verbundener Schimmelbildung, was nicht nur gelagerte Gegenstände, sondern auch die Gesundheit der Bewohner beeinträchtigen kann. Zudem schädigen eindringendes Wasser und Feuchtigkeit die Bausubstanz des Hauses langfristig, was oft teure Reparaturen nach sich zieht. Hier sollte unbedingt auch die Installation eines effektiven Belüftungssystems in Erwägung gezogen werden, um Schimmelbildung von vornherein zu vermeiden und eine gute Luftqualität zu gewährleisten.
Bodenanalyse für Machbarkeit
Vor diesem Hintergrund sollten Bauherren unbedingt auch eine Bodenanalyse – idealerweise an mehreren Stellen auf dem Grundstück – durchführen, um die Beschaffenheit des Untergrunds zu prüfen. Dies kann Aufschluss über mögliche bautechnische Risiken geben und helfen zu entscheiden, ob ein Keller überhaupt möglich ist. Falls ja, lassen sich aus dem Gutachten die richtige Bauweise und Abdichtung des Kellers ableiten und die Baukosten realistischer einschätzen.
Das ist vor allem bei einem hohen Grundwasserspiegel relevant. Liegt der tiefste Punkt des Hauses beispielsweise unterhalb des Grundwasserspiegels, sollte der Keller unbedingt in einer sogenannten Kellerwanne gebaut werden, was einen erheblichen finanziellen Mehraufwand mit sich bringt. Denn tatsächlich sind die Kosten – die kurzfristigen, aber auch die langfristigen – ein wesentlicher Punkt bei der Entscheidung für oder gegen einen Keller. Sie können je nach Bodenbeschaffenheit und Größe des Kellers stark variieren und es sollte gut abgewogen werden, ob sie in Relation zum späteren Nutzen stehen.
Denn neben den reinen Baukosten fallen auch laufende Kosten für die Instandhaltung und Wartung an, die ebenfalls berücksichtigt werden sollten. Auch die baurechtlichen Bestimmungen und Vorschriften, die je nach Region variieren können, sind zu beachten. In jedem Fall sollte man den Kellerausbau sorgfältig planen und auf eine gute Ausführung achten, um die Vorteile voll ausschöpfen zu können.
Alternativen zum klassischen Keller
Ist ein Keller nicht möglich oder zu teuer, gibt es verschiedene Alternativen, die ebenfalls zusätzlichen Stauraum und Nutzfläche bieten können, zum Beispiel ein Anbau oder ein Gartenhaus. Diese bieten zusätzlichen Raum und sind oft kostengünstiger sowie weniger anfällig für Feuchtigkeitsprobleme. Ein Gartenhaus kann flexibel genutzt werden, sei es als Werkstatt, Hobbyraum oder Lagerraum für Gartenmöbel und -geräte. Ist es klein genug, kann es sogar ohne Baugenehmigung oder Aufstellgenehmigung errichtet werden. Auch der Ausbau des Dachbodens kann eine sinnvolle Alternative sein. Hier entsteht zusätzliche Wohnfläche, die sich bei Bedarf als Schlafzimmer, Büro oder Hobbyraum nutzen lässt.
Dabei sind jedoch die Dämmung und die Belichtung zu beachten, um den Raum angenehm bewohnbar zu machen. Ein gut ausgebauter Dachboden schafft nicht nur zusätzlichen Wohnraum, sondern erhöht auch den Wert des Hauses. Eine weitere Alternative ist der Bau eines Carports mit integriertem Abstellraum. Diese Lösung bietet nicht nur Schutz für Fahrzeuge, sondern auch zusätzlichen Stauraum für Werkzeuge, Fahrräder und andere Gegenstände. Ein Abstellraum im Carport ist oft einfacher zu realisieren und weniger kostenintensiv als der Bau eines Kellers.