Mehr als 45.000 neue Wohnungen in NRW – mehr Wohnfläche pro Kopf

Es gibt neue Zahlen zum Wohnungsbestand in Nordrhein-Westfalen. Sie zeigen: Auch im letzten Jahr ist die Zahl der Wohnungen deutlich gestiegen. Zugleich wächst die Wohnfläche pro Kopf unaufhörlich weiter. Dabei zeigen sich allerdings deutliche regionale Unterschiede. Vor allem auf dem Land leben die Menschen in NRW auf viel Fläche, in den Großstädten geht es enger zu.

Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen gab es zum Ende des letzten Jahres 45.718 Wohnungen mehr als ein Jahr zuvor. Der Wohnungsbestand ist damit um 0,5 Prozent gewachsen. So stehen in NRW nunmehr rund 9,2 Millionen Wohnungen zur Verfügung, wie das statistische Landesamt IT.NRW kürzlich mitgeteilt hat. Gegenüber dem Jahr 2010 beträgt das Plus sogar gut 487.000 Wohneinheiten, was 5,6 Prozent Wachstum entspricht.

Den größten Zuwachs an neuen Wohnungen gab es in der Gemeinde Gangelt (Kreis Heinsberg). Hier war ein Plus von 21,7 Prozent gegenüber dem Jahr 2010 zu verzeichnen. Den landesweit zweiten Platz belegt die ebenfalls im Kreis Heinsberg gelegene Stadt Wassenberg mit einem Zuwachs von 20,7 Prozent. Es gab in Nordrhein-Westfalen allerdings nicht überall einen Zuwachs an Wohnraum.

Kleine Haushalte, immer mehr Wohnfläche

In zwei Kommunen sank die Zahl der Wohnungen seit dem Jahr 2010: Altena (Märkischer Kreis) kommt auf ein Minus von 3,3 Prozent, Bergneustadt (Oberbergischer Kreis) ist mit -0,5 Prozent dagegen weniger stark betroffen und nahe an einer Stagnation. Weiter gestiegen ist zugleich jedoch die landesweite Durchschnittsgröße der Wohnungen: Im Schnitt sind es jetzt 90,7 Quadratmeter, genau ein Quadratmeter mehr als noch im Jahr 2010.

Die Wohnfläche pro Einwohner ist derweil mit 2,2 Quadratmetern sogar mehr als doppelt so stark gewachsen. Im Schnitt stehen jedem Einwohner von Nordrhein-Westfalen heute 46,0 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung, 2010 waren es noch 43,8. Hintergrund ist der Trend zu immer kleineren Haushalten (wir berichteten). Die durchschnittliche Haushaltsgröße beträgt nur noch 2,0 Personen pro Wohnung.

Mehr kleine Wohnungen neu geschaffen

Darauf hat auch der Neubau reagiert, wie die Daten zeigen. Mit einem Zuwachs von 1,2 Prozent im letzten Jahr und 12,3 Prozent seit 2010 ergab sich bei Einzimmerwohnungen der stärkste Zubau. Auch Zweizimmerwohnungen waren mit 1,0 Prozent (8,8 Prozent seit 2010) von starkem Zuwachs betroffen. Bei der Dreizimmerwohnung gab es dagegen nur noch 0,5 Prozent Zubau, bei Vierzimmerwohnungen 0,4 Prozent (5,0 bzw. 3,5 Prozent seit 2010).

Damit ist jedoch erst ein kleiner Anfang gemacht, wie die Statistik zeigt: Mit Stand Ende 2022 waren nur 10,3 Prozent der Wohnungen in NRW Zweiraumwohnungen und 3,2 Prozent Einraumwohnungen. Die Durchschnittswohnung hat dagegen 4,3 Zimmer, Küche mitgerechnet. Bei rund der Hälfte der Wohnungen handelt es sich um Drei- oder Vierzimmerwohnungen (23,5 Prozent sowie 25,8 Prozent).

Viel Wohnfläche auf dem Land, kleine Wohnungen in den Großstädten

In 37,2 Prozent der Wohnungen in NRW gibt es dagegen fünf und mehr Zimmer. Bei der Wohnfläche zeigen sich zugleich große regionale Unterschiede. So kommt die Gemeinde Stemwede (Kreis Minden-Lübbecke) auf eine durchschnittliche Wohnungsfläche von 130,4 Quadratmetern und markiert damit den NRW-Spitzenwert. Auch die im gleichen Landkreis gelegene Gemeinde Hille hat mit 126,7 Quadratmetern einen sehr hohen Wert aufzuweisen.

Selfkant im Kreis Heinsberg liegt mit 126,5 Quadratmetern direkt dahinter, auch Heek im Kreis Borken ist mit 127,0 Quadratmetern in der Spitzengruppe. In den Großstädten an Rhein und Ruhr finden sich die gegenteiligen Extreme: In Gelsenkirchen hat die Durchschnittswohnung nur 75,2 Quadratmeter, in Duisburg 76,0. Aachen und Düsseldorf kommen mit je 76,4 Quadratmetern nur auf unwesentlich mehr, auch Köln liegt nur bei 77 Quadratmetern.

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