Berlin. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) erwartet, dass die Baupreise auch im Jahr 2022 weiter steigen. Der Verband rechnet laut Medienberichten mit einem Plus von ungefähr vier Prozent. Grund seien vor allem die stark steigenden Materialpreise. Im letzten Jahr waren die Preise für Baumaterial dem ZDB zufolge um sechs Prozent gestiegen, so stark wie seit 20 Jahren nicht mehr.
Dabei haben sich Kunststoffe und Dämm-Material um 30 bis 40 Prozent verteuert, Stahl um rund 70 Prozent. Die Preise für Bauholz haben sich laut ZDB im letzten Jahr ungefähr verdoppelt. ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa sagte dem Spiegel, im neuen Jahr sei Bauholz zwar etwas günstiger geworden, die Preise lägen aber noch immer 80 Prozent über dem Niveau der Zeit vor der Corona-Pandemie.
Viele Gründe, eine Konsequenz: Bauen wird teurer
Dafür gibt es nach Einschätzung des ZDB verschiedene Ursachen. Die stark gestiegene Nachfrage als Nachholeffekt nach dem ersten, pandemiebedingten Nachfragetief 2020 ist einer der Gründe. Hinzu sei die Borkenkäferplage in Europa gekommen, die zu mehr Schadholz geführt hatte. Dadurch war weniger Holz verfügbar. Hinzu kam die Zollpolitik der USA: Hohe Zölle auf kanadisches Holz hatten dieses in den USA deutlich verteuert.
In der Folge wichen viele US-Bauherren auf Importholz aus Europa aus, was die Nachfrage in Europa zusätzlich gesteigert hat. Auch China ordert verstärkt Holz aus Europa. Eigentlich beziehen die Chinesen es vorwiegend aus Russland, doch von dort ist der Nachschub versiegt. Um den heimischen holzverarbeitenden Betrieben zu helfen und Jobs in der Forstwirtschaft zu sichern, hat Russland den Holz-Export begrenzt und will 2022 kein Rundholz mehr ausführen.
Die Materialkosten sind allerdings nicht die einzigen finanziellen Herausforderungen auf dem Bau. Auch die allgemein hohe Inflation, damit einhergehend steigende Löhne und die hohen Energiepreise sorgen dafür, dass die Bauunternehmer wohl auch in diesem Jahr weiter an der Preisschraube werden drehen müssen. Die finanzielle Luft für Bauherren wird also immer dünner: Weiterhin steigende Baupreise auf der einen Seite, <link https: www.hausundgrund-aachen.de aktuelles einzelansicht-aktuelles baufinanzierung-naechstes-jahr-steigen-die-zinsen-1999 _blank external-link-new-window external link in new>absehbar steigende Zinsen und die <link https: www.hausundgrund-aachen.de aktuelles einzelansicht-aktuelles kfw-foerderung-habeck-praesentiert-loesung-fuer-bereits-gestellte-antraege-2024 _blank external-link-new-window external link in new>gestrichene KfW-Förderung auf der anderen Seite verheißen nichts Gutes für 2022.