Rekord bei Unwetterschäden: NRW war 2021 am stärksten betroffen

Schwere Gewitter mit Starkregen im Rheinland, Tornados in Ostwestfalen: Die letzten Tage waren ungemütlich in NRW. Besonders da, wo die Tornados durchzogen, gab es erhebliche Schäden an Gebäuden. Dabei sind Eigentümer hierzulande schon letztes Jahr schwer gebeutelt worden, noch nie gab es so hohe Schäden durch Unwetter und nirgendwo in Deutschland waren sie höher als in NRW.

Berlin. Mit Unwetterschäden in Höhe von 12,7 Milliarden Euro war das Jahr 2021 in Bezug auf Naturkatastrophen das teuerste Jahr in der Geschichte der deutschen Versicherungswirtschaft. Dabei mussten die Sachversicherer 11 Milliarden Euro stemmen, die verbleibenden 1,7 Milliarden gingen zu Lasten der Kfz-Versicherungen. Das hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) jetzt mitgeteilt.

Die höchsten Unwetterschäden hatte dabei das Land Nordrhein-Westfalen zu verzeichnen. Auf rund 5,5 Milliarden Euro beziffern die Versicherungen die Schäden. Den zweiten Platz in der traurigen Rangliste der geschädigten Länder belegt das benachbarte Rheinland-Pfalz mit 3 Milliarden Euro. In diesen Summen stecken Schäden an Häusern und Hausrat, aber auch an Gewerbebetrieben und Kraftfahrzeugen.

Schadensbilanz: 32 Jahre alter Negativrekord übertroffen

Höhere Schäden gab es in einem Jahr noch nie, für ein ähnlich verheerendes Jahr muss man 32 Jahre zurückblicken: 1990 sorgten drei Sturmtiefs in Deutschland für Versicherungsschäden in Höhe von umgerechnet rund 11,5 Milliarden Euro. Den dritten Platz belegt das Jahr 2002 mit den schlimmen August-Hochwassern in Ostdeutschland und einem Gesamtschaden von 11,3 Milliarden Euro. Diese Werte sind jeweils auf das aktuelle Preisniveau und die heutige Versicherungsdichte hochgerechnet.

Der langjährige Jahresmittelwert für Unwetterschäden liegt nach Angaben der Versicherer bei 3,5 Milliarden Euro und damit weit unter den Schäden, die letztes Jahr anfielen. Eine wesentliche Ursache für die hohen Schäden 2021 war natürlich die <link https: www.hausundgrund-aachen.de aktuelles einzelansicht-aktuelles hochwasser-katastrophe-in-nrw-hilfe-und-erste-schadensbilanz-1894 _blank external-link-new-window external link in new>Sturzflut im Juli, welche durch das Tiefdruckgebiet „Bernd“ ausgelöst wurde und vor allem weite Teile von NRW und Rheinland-Pfalz verwüstete. Dabei kam es allein im Ahrtal zu Schäden in Höhe von 2 Milliarden Euro.

Jeder Zweite in NRW gegen Hochwasser versichert

Natürlich können die Versicherer dabei nur versicherte Schäden zählen. Bei Sturm und Hagelschlag führt das zu einer sehr vollständigen Erfassung, da in NRW 99 Prozent der Objekte durch eine entsprechende Versicherung geschützt sind. Bei anderen Elementarschäden, für die eine gesonderte Elementarschadensversicherung nötig wäre, liegt der Versicherungsschutz jedoch bei nur 53 Prozent. Damit steht NRW allerdings vergleichsweise gut dar, in Rheinland-Pfalz beträgt die Versicherungsquote nur 42 Prozent.

Diese Elementarschadensversicherungen decken insbesondere Schäden durch Starkregen und Hochwasser ab. Weil genau das die Schäden waren, die in NRW 2021 besonders verbreitet auftraten, dürften die Schäden in der Tat also noch deutlich höher gelegen haben, als jene 5,5 Milliarden Euro, die von den Versicherungen reguliert wurden. Dennoch lehnt auch der GDV – ähnlich wie Haus & Grund – aus wirtschaftlichen Gründen eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden ab.

Tipp: Hauseigentümer können ihr persönliches Risiko für Elementarschäden mit dem <link https: www.dieversicherer.de versicherer haus-garten naturgefahren-check _blank external-link-new-window external link in new>Naturgefahren-Check des GDV prüfen. Außerdem wird ein <link https: www.dieversicherer.de versicherer haus-garten hochwasser-check _blank external-link-new-window external link in new>Hochwasser-Check angeboten, der die Gefahren durch Starkregen und Flusshochwasser einzuschätzen hilft.

zurück zum News-Archiv