Düsseldorf. Nach dem Aus für die KfW-Förderung des energieeffizienten Bauens und Sanierens am Montag zeichnet sich inzwischen das Ausmaß des Schadens ab. Das Empirica-Institut schätzt, dass rund 50.000 Häuser und Wohnungen von dem Förderstopp betroffen sind. Dafür hat das Institut allerdings nur die Bauanträge für Neubauten in Betracht gezogen und grob geschätzt, dass jedes zweite Vorhaben förderfähig gewesen wäre, wie die Rheinische Post berichtet.
Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) geht dagegen von etwa 80.000 Wohneinheiten aus, die dem Förderstopp zum Opfer fallen. Laut Medienberichten sieht der Verband vorwiegend bereits geplante Sozialwohnungen als betroffen an. Die niedrigen Mieten, die im öffentlich geförderten Wohnungsbau zu erzielen sind, könnten ohne die Förderung für energieeffizientes Bauen nicht angeboten werden, hieß es.
NRW dringt auf schnelle Lösung
Gerade der preisgedämpfte Neubau droht unter dem kurzfristigen Förderstopp also besonders zu leiden. Kein Wunder, dass das Thema auch politisch weiterhin hohe Wellen schlägt. NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) hat jetzt die Initiative ergriffen: Sie sorgte dafür, dass die Länder Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Bayern gemeinsam eine Sonder-Bauministerkonferenz beantragt haben.
Neben den 16 Landesbauministern soll daran auch die neue Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) teilnehmen. Scharrenbach sagte am Donnerstag (27. Januar 2022) gegenüber der WAZ: „Der Förder-Stopp bedroht Bauvorhaben im ganzen Land, verunsichert Eigentümer und sorgt letztlich für Mietsteigerungen.“ Sie forderte eine schnelle Lösung des Problems, indem der Stopp zurückgenommen oder schnell durch eine gleichwertige Förderung ersetzt werde.