Wohnnebenkosten: Kommunale Steuern und Gebühren in NRW besonders hoch

Abfallentsorgung, Abwassergebühren, Grundsteuer: Drei Punkte unter den Nebenkosten des Wohnens, für deren Höhe die Städte und Gemeinden jeweils lokal verantwortlich sind. Ein bundesweiter Vergleich zeigt jetzt, dass Mieter und selbstnutzende Eigentümer in NRW bei diesen Kostenpunkten besonders oft extrem hohe Summen hinblättern müssen.

Berlin/Düsseldorf. Mieter und selbstnutzende Eigentümer sehen sich in NRW in besonders vielen Kommunen im bundesweiten Vergleich betrachtet mit herausragend hohen kommunalen Steuern und Gebühren konfrontiert. So sind 13 der 20 teuersten Kommunen in Deutschland an Rhein und Ruhr zu finden. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Auswertung, die vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des Zentralverbands Haus & Grund Deutschland erstellt wurde.

Überraschend sind die Ergebnisse nicht: Die Nebenkosten des Wohnens steigen in NRW seit Jahren stärker als die Nettokaltmieten und haben sich längst zu einer echten „2. Miete“ entwickelt. Das zeigt der NRW-Wohnkostenbericht von Haus & Grund Rheinland Westfalen seit Jahren immer wieder auf (wir berichteten). Es ist allerdings bemerkenswert, welch hohe Unterschiede bei den Wohnnebenkosten das im bundesweiten Vergleich zur Folge hat, welchen das IW jetzt vorgelegt hat.

Die Forscher haben dazu die wichtigsten von den Kommunen verantworteten Wohnnebenkosten in den 100 größten Städten Deutschlands verglichen: Abfallgebühren, Abwassergebühren und die Grundsteuer. Dazu haben die Experten jeweils ermittelt, wie hoch diese drei Kostenpunkte in den betrachteten 100 Kommunen für einen vierköpfigen Musterhaushalt im Jahr ausfallen. Die drei Kostenpunkte wurden addiert, um festzustellen, wo die kommunalen Wohnnebenkosten am günstigsten sind. Der Bundesdurchschnittswert liegt demnach bei 1.375 Euro – mit erheblichen lokalen Abweichungen.

Unter den teuersten 10 Städten sind 7 aus NRW

So landet das bayerische Regensburg mit 874 Euro auf dem ersten Platz, gefolgt von Frankfurt am Main mit 962 Euro und Nürnberg mit 988 Euro. Mainz (1.008 Euro), Koblenz (1.035 Euro), Worms (1.042 Euro), Ludwigsburg (1.062 Euro), Oldenburg (1.086 Euro), Würzburg (1.090 Euro) und Heilbronn (1.093 Euro) komplettieren die Top-10 der günstigsten Kommunen. Damit findet sich keine einzige Stadt aus Nordrhein-Westfalen unter den Top-10. Beste NRW-Kommune ist die Stadt Ratingen, welche mit 1.157 Euro den 20. Platz belegt. Düsseldorf kommt mit 1.161 Euro auf Rang 23.

Wer viele Städte aus NRW sucht, muss das Ranking von hinten lesen. Die teuersten 5 Städte Deutschlands in Sachen kommunale Steuern und Gebühren liegen allesamt in Nordrhein-Westfalen. Auf dem letzten Platz steht dabei Mönchengladbach: Mit 1.932 Euro muss der Musterhaushalt dort für Abfallentsorgung, Abwasser und Grundsteuer mehr als doppelt so viel Geld hinblättern wie in Regensburg. Das bedeutet einen Kostenunterschied von mehr als 1.000 Euro, den die Mieter und selbstnutzenden Eigentümer vor Ort stemmen müssen. Auf dem vorletzten Platz im Ranking landet Leverkusen mit 1.844 Euro, vor Moers mit 1.826 Euro.

Die Worst-5 komplettieren schließlich Bergisch Gladbach (1.804 Euro) und Lünen (1.792 Euro). Mit Witten (Rang 94, 1.747 Euro) und Mülheim an der Ruhr (Rang 91, 1.682 Euro) landen insgesamt 7 NRW-Kommunen unter den teuersten 10. Unter den teuersten 20 Städten in Deutschland finden sich 13 NRW-Städte: Hagen (1.653 Euro) landet auf Platz 89, Herne (1.646 Euro) auf Platz 88, gefolgt von Remscheid (1.645 Euro). Rang 85 im Ranking geht an Duisburg (1.635 Euro), Rang 84 an Wuppertal (1.635 Euro) und Rang 81 an Essen (1.585 Euro). Leidtragende sind die vor Ort lebenden Mieter und Eigentümer.

Das vollständige Nebenkostenranking 2024 finden Sie hier:

Nebenkostenranking

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