StädteRegion Aachen/Alsdorf. Der Wohnungsbestand hat sich in Nordrhein-Westfalen im letzten Jahr kaum verändert: Zum 31. Dezember 2024 gab es landesweit rund 9,3 Millionen Wohnungen und damit gerade einmal 0,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem Zuwachs von 40.047 Wohnungen, wie die Statistikbehörde IT.NRW jetzt mitgeteilt hat. Angesichts der ausgeprägten Krise im Wohnungsbau (wir berichteten) kommen diese Zahlen wenig überraschend.
„Rein rechnerisch hat jede Wohnung 4,2 Räume (einschließlich Küchen) und wird von 1,9 Personen bewohnt“, schreibt das statistische Landesamt und weist damit darauf hin, dass der Wohnungsbestand am realen Bedarf vorbei geht. Während der Durchschnittshaushalt nur zwei Personen zählt, macht die Zweizimmerwohnung nur 11,0 Prozent des Bestands aus, die Einzimmerwohnung sogar nur 3,3 Prozent. Dabei sind wie berichtet inzwischen 44 Prozent der Haushalte in NRW Einpersonenhaushalte.
Durchschnittswohnung: Viele Zimmer, große Wohnfläche
Demgegenüber haben 34,4 Prozent der Wohnungen sogar 5 oder mehr Räume. Das Missverhältnis ist nicht neu: Wie berichtet, zeigt sich seit Jahren ein Trend hin zu immer kleineren Haushalten, die häufig in zu großen Wohnungen leben. Das liegt einerseits an gestiegenen Ansprüchen, andererseits aber auch an der Verfügbarkeit, schließlich stammt der Wohnungsbestand größtenteils noch aus Zeiten, als größere Haushalte üblich waren.
Nach den neuesten Zahlen ist die Durchschnittswohnung in NRW stolze 92,4 Quadratmeter groß, der Durchschnittsbürger im Land hat rechnerisch 47,5 Quadratmeter zur Verfügung. Allerdings gibt es erhebliche regionale Unterschiede: Während der durchschnittliche Einwohner in Gelsenkirchen nur 39,4 und in Duisburg nur 40,0 Quadratmeter zur Verfügung hat – was die landesweiten Tiefstwerte darstellt – finden sich im Hochsauerlandkreis mit 54,9 und im Kreis Höxter mit 57,0 Quadratmetern die großzügigsten Wohnverhältnisse.
Wohnungsgröße regional sehr unterschiedlich
Den landesweit meisten Platz hat der Durchschnittsbewohner in Dahlem (Eifel) mit 67,2 Quadratmetern pro Nase. Prinzipiell ist die Wohnfläche pro Person in den dicht besiedelten Gebieten entlang der Rheinschiene, im Ruhrgebiet und in der Städteregion Aachen am kleinsten, zumeist unter 48 Quadratmetern pro Nase. Am meisten Wohnfläche pro Person steht dagegen in den ländlichen Räumen zur Verfügung, vor allem im Sauerland, in der Eifel, im Ostwestfälischen und in Teilen des Bergischen/Oberbergischen.
Ähnlich verhält es sich beim Blick auf die Gesamtgröße der Wohnungen: Während der Landesdurchschnitt bei 92,4 Quadratmetern liegt, kommt die Gemeinde Hopsten (Kreis Steinfurt) auf 135,8 Quadratmeter, was den NRW-Spitzenwert bedeutet. Es folgen Borgentreich (Kreis Höxter) mit 134,2 Quadratmetern und Stemwede (Kreis Minden-Lübbecke) mit 133,8 Quadratmetern. Dagegen ist die Durchschnittswohnung in Aachen mit 76,0 Quadratmetern landesweit am kleinsten, gefolgt von Gelsenkirchen mit 76,8 Quadratmetern. Den dritten Platz der kleinsten Wohnungen teilen sich Köln und Duisburg mit durchschnittlich 77,3 Quadratmetern.